Fesselträgerschaden:
Der Fesselträgerschaden ist ein häufig diagnostizierter Schaden am Trageapparat. Was vor zehn Jahren noch die so genannten „Bananen“ an den Beugesehnen waren, ist heute der Fesselträgerschaden.
Viele Meinungen behaupten, dass die im Laufe der Jahre veränderten Bodenverhältnisse auf den Reitplätzen damit im Zusammenhang stehen. Vor einigen Jahren hatten wir noch sehr tiefe Reitböden z.B. Ledermehl, Sägemehl und nicht sehr Halt bringenden Flusssand. Diese Böden ließen die Pferdehufe sehr weit einsinken und der Beugesehnenapparat wurde sehr stark beansprucht. Auf diesen Böden fühlte sich fast jedes Pferd unter dem Sattel an, wie der Olympiasieger von morgen. Das Erwachen kam aber dann meistens auf dem Turnierplatz, wo nicht so ein tiefer Boden war.
Unsere heutigen Reitböden sind im Laufe der Jahre wesentlich fester und weniger tief geworden und die Festigkeit lässt sich durch die Zugabe von Zusatzstoffen und Wasser sehr unterschiedlich einstellen. Was zur Folge hat das so mancher Boden manchmal relativ fest wird. Und dann wird eben der Fesselträger mehr belastet als
ihm gut tut.
Aber auch hier gibt es Pferde die auf Grund ihrer Gliedmaßenstellung für eine Sehnenerkrankung anfälliger sind. Es sind meistens diejenigen Pferde die relativ steile Hufe und Fesselungen haben oder mit der Huftrachte zuerst auffußen bzw. mit der einen oder anderen Hufhälfte immer zuerst auffußen.
Für den Hufschmied heißt das wie immer, eine sehr genaue Ganganalyse zu machen und zu versuchen die Gliedmaßen genau auszubalancieren damit der Sehnen – und Knochenapparat wieder im Gleichgewicht ist. Zur Unterstützung wird auch hierbei gerne das Egg-Bar Eisen benutzt. Manch einer vertritt die Theorie durch kürzen der Huftrachten den Fesselträger zu entlasten, was dann oft dazu führt das die Pferde sehr spitze Zehenwinkel bekommen. Grundsätzlich sollte man versuchen, das Pferd bzw. die Fesselachse von vorne und von der Seite passend zum Körperbau hinzustellen.